Frankfurt nach der „Stunde Null“, das meint die späten 1940er Jahre mit Ruinenlandschaften, Hunger und desillusionierten Menschen. Doch aus den Trümmern wuchs eine moderne Metropole im internationalen Stil. Die damalige Aufbruchstimmung ist trotz aller Veränderungen im Stadtbild noch immer ablesbar. Freuen Sie sich auf eine Führung rund um die Persönlichkeiten und Ereignisse, die wegweisend für das heutige FFM waren.
Die Veranstaltung
Während des 2. Weltkrieges waren 80% der Frankfurter Altstadt zerstört worden, die Hälfte der Einwohner hatte ihren Wohnraum verloren, viele Ehefrauen waren alleine zurückgeblieben. Doch in den 50er Jahren blühte die Stadt wieder auf. Nachdem die Bank Deutscher Länder ihren Sitz in Frankfurt fand, zogen die Geschäftsbanken nach. Sie positionierten sich in der Innenstadt mit markanten Hochhäusern und definierten damit das wachsende Wirtschaftszentrum der BRD. Die Nachkriegs-Architektur wurde jahrzehntelang kritisiert, aber es gibt auch aus dieser Zeit herausragende Beispiele, die noch heute eindrucksvoll den Zeitgeist dokumentieren. Stadtplanerisch war der Autoverkehr ein wichtiges Motiv, so wurde hier das erste deutsche Parkhaus gebaut. Rosemarie Nitribitt fuhr in ihrem eleganten Mercedes SL durch die Frankfurter Straßen, während die Amerikaner vor VD warnten. Das war die Abkürzung für venereal desease, auf Deutsch 'Geschlechtskrankheit'. Die Frankfurter suchten nach der langen Zeit des Verzichts Ablenkung: sie flüchteten in die Traumwelt des Kinos und bummelten durch die mit Leucht-Reklame werbenden Kaufhäuser. Musikalisch war der Jazz tonangebend, während der Nazi-Zeit verpönt, konnte man sich nun wieder frei dem Rhythmus der amerikanischen Musik hingeben. Persönlichkeiten wie der überaus bekannte und beliebte Oberbürgermeister Walter Kolb, der mit seiner zupackenden Art die Geschichte der Stadt außerordentlich mit geprägt hat und die Rollschuh-Weltmeisterin Marika Kilius waren die Stars auf dem Frankfurter Parkett. Nicht zuletzt war die Zeit des Wiederaufbaus auch eine Zeit der vollen Mägen und das Wort der „Freßwelle“ wurde geprägt. Welche Ereignisse und Persönlichkeiten darüber hinaus das Stadtbild prägten, erfahren Sie bei dieser Führung durch die Stadt.
Infos
Dauer: ca. 1,5-2 Stunden
Treffpunkt: Justitiabrunnen auf dem Römerberg, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung