Freuen Sie sich auf eine Führung durch das Bahnhofsviertel und entdecken Sie die türkischen bzw. muslimischen Einflüsse & Spuren im Stadtbild. Erfahren Sie von unserem Guide Kurt Rothenari u.a. auch warum die Gebete der Muslime in der ganzen Welt auf Arabisch erfolgen, während die Predigten z.B. auf Türkisch abgehalten werden. Der Besuch der Frankfurter Merkez-Moschee ist inklusive.
Die Veranstaltung
Als Tourist eine Moschee im Ferienland von außen zu sehen ist sicher ein Erlebnis, aber hier in Frankfurt „live“ nachzuvollziehen, wie man im „Multikulti“-Bahnhofsviertel als Türke oder anderer Muslim unter Deutschen lebt, erschließt sich sicherlich nur wenigen Menschen. Kommen Sie mit uns auf eine Reise in einen Mikrokosmos und erleben Sie die faszinierende Welt des Orients mit all seinen Gerüchen, optischen Reizen, Bräuchen und Traditionen im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Der Rundgang startet am Frankfurter Hauptbahnhof, der in der Zeit der Fertigstellung 1888 einer der größten der Welt war und auch noch heute Dreh- & Angelpunkt für den nationalen und internationalen Transport auf Schienen ist. Hier kamen ab 1961 – vor mehr als 50 Jahren – die ersten türkischen Gastarbeiter an, die zusammen mit ihren Kindern und Enkeln viele Stadtbereiche, wie das kontrastreiche Bahnhofsviertel, mitprägten und immer noch prägen. Weiter geht’s durch die Kaiserstraße, wo Sie die inzwischen wieder prachtvollen Gebäude der Gründerzeit bewundern können, gehen an verschiedenen Etablissements des Rotlichtviertels vorbei, zu einem kleinen afghanischen Laden mit Spezialitäten aus dem Orient, einem Haarstudio für Herren und dem „Türk Müzik Market“.
Unser Foto zeigt den freundlichen Herrn Alim Cosgun. Er ist der Inhaber eines Supermarktes und eines Fischimbisses in der Münchener Straße. Zusammen mit seiner Familie kam er in den 80er Jahren vom Schwarzen Meer nach Deutschland und ist ein klassisches Beispiel einer gelungenen Integration.
Den Höhepunkt der Führung bildet die Merkez-Moschee. Hier nehmen Sie am Nachmittags-(Ikindi) oder dem Abendgebet (Aksam) mit dem Vorbeter (Hodscha) teil.
Im Rundgang mit unserem Gästeführer geht es weniger darum die Exotik von 1001er Nacht oder Bauchtänze zu erleben, sondern all Ihre Fragen rund um die türkisch-muslimische Kultur zu stellen, z.B. Fragen zum Koran, zum Verhältnis von Sunniten zu Schiiten, zum Kopftuch oder der Integration der Muslime in unserem Land.
Wir halten es bei unserer Führung wie Goethe…denn auch er hat 1819 in seinem Gedichtzyklus „West-Östlichen Diwan“ den Austausch mit anderen Kulturen geschätzt...!
Die Partner
Die Merkez-Moschee
In der Frankfurter Merkez- (Zentral-) Moschee im Bahnhofsviertel gibt es nur ca. 100 Mitglieder, aber zum Freitagsgebet am Mittag (Ögle) – dem wichtigsten der Woche – kommen ca. 1500 Gläubige, nicht nur Türken, sondern auch Araber, Pakistaner, Afghanen, Bosniaken und deutsche Konvertiten. In der Moschee gibt es zwei Ebenen, im oberen Stockwerk ist ein Raum für Frauen vorgesehen. Das Gebet des Imams wird per Mikrofon nach oben übertragen.
Sie können auch, nach dem Ende der Führung, ein einfaches, landestypisches Abendessen (auf eigene Rechnung) im Restaurant bestellen oder auch ein renommiertes orientalisches Lokal im Bahnhofsviertel besuchen.
DITIB – Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion
Diese religiöse Organisation wurde 1984 in Köln gegründet. Damals haben sich türkischstämmige Muslime zusammengetan und einen Dachverband gegründet. Mittlerweile gehören bundesweit ca. 900 Moschee-Gemeinden des sunnitischen Islam dazu. Die DITIB hat ein Abkommen mit der Religionsbehörde Diyanet aus Ankara in der Türkei geschlossen. Aufgrund dieses Abkommens werden Imame auf Kosten der Religionsbehörde nach Deutschland entsandt. Mittlerweile wird auch an vier Hochschulen in Deutschland islamische Theologie gelehrt. Ausgebildet werden in Zukunft auch Imame und Religionslehrer die gut Deutsch sprechen und in Deutschland sozialisiert sind.
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Hauptbahnhof, am Anfang des Gleis 12, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung