Ein Mensch wird geboren & lebt sein Leben. Er liebt, reist, ist erfüllt von den Dingen des Lebens & dann, eines Tages, geht er wieder von dieser Erde. Juden & Christen teilen die gleichen Dinge im Leben, heiraten, bekommen Kinder, arbeiten & verleben ihre Freizeit. Sterben tun sie auch gleich, aber danach? Da ist alles ganz anders. Kommen sie mit zu einem informativen & humorvollen Friedhofsrundgang über die alten Friedhöfe an der Rat-Beil-Straße
Die Veranstaltung
Im Sterben sind wir alle gleich. Und danach?
Kurt Tucholsky schrieb in seinem Gedicht In Weißensee: „Ein jeder hat sein Feld, O oder I, dein Grab hat Zeit, drei Meter lang, ein Meter breit.“
Juden und Christen kann man im Leben nicht unterscheiden. Wir teilen alles, was der andere im Leben tut und liebt. Wir sind verbunden im Verein, auf Stadtfesten, arbeiten Hand in Hand, streiten um die gleichen Dinge.
Nur in der Religion und nach dem Sterben unterscheiden wir uns.
Deshalb ist es an der Zeit, sich einmal mit den
Bestattungs- und Grabgebräuchen früher und heute auseinanderzusetzen. Begleiten sie Sascha Stefan Ruehlow über den die historischen Teile des Hauptfriedhofs und dem jüdischen Friedhof an der Rat-Beil-Straße. Er erklärt anhand
amüsanter Details, was nach dem Tod kommt und wie man mit den Verstorbenen in beiden Religionen verfahren ist.
Wussten sie beispielsweise, dass man in früherer Zeit Menschen, die nicht aus den hiesigen Kultusgemeinden kamen, auf einem bestimmten Feld bestatteten? Oder dass es sogenannte Hakdeschplätze gab, Orte, an denen man Kranke begrub? Dass Christen wie Juden ihre Grabsteine mit wunderschönen Motten verzierten, die die menschliche Seele darstellen sollten, wenn sie den Körper verlassen hatten? Wofür man in christlichen Haushalten Nelken und Narzissen während der Aufbahrung des Verstorbenen benutzte und warum Juden mit Blumen als Grabschmuck gar nicht können? Dafür legen Juden kleine Steine auf die Gräber.
Freuen sie sich auf einen Friedhofsrundgang
der ganz anderen Art mit humorvollen Einlagen und vielen kleinen Details, die schon längst verloren gegangen sind.
Wichtige Information: Männer benötigen eine Kopfbedeckung/Mütze, um den jüdischen Friedhof betreten zu dürfen.
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Eingang des Jüdischen Friedhofs, Rat-Beil-Straße 10, 60320 Frankfurt
Endpunkt: Alter Teil des Hauptfriedhofs, Rat-Beil-Straße, 60320 Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung