Wüsste Lulu Brentano dass ihr Name nach ihrem Tod mit einem Garten in Verbindung gebracht wird,in den sie nie einen Fuß setzte, sie würde sich vermutlich ebenso darüber wundern wie Simon Moritz v.Bethmann über den Chinesischen Garten auf seinem Landsitz.Goethes Vater dagegen wäre wohl nicht überrascht,sein Grab auf dem Peterskirchhof zu finden.Spazieren Sie mit Dr.Katrin Unrath-Scharpenack durch die erstaunliche Geschichte der Frankfurter Gärten.
Die Veranstaltung
Von all dem und noch vieles mehr über Frankfurts (Garten)geschichte erfährt man auf diesem Spaziergang „von dem Putz- und Schaugarten des Reichen zu den Obstgärten des für seinen Nutzen besorgten Bürgers, (…), ja bis zum Gottesacker selbst“, den schon der kleine Johann Wolfgang Goethe gerne unternahm. Durch sechs historische Parkanlagen führt der Gang von den einstigen Gärten an der Stadtmauer bis zur ehemaligen Bornburg, dem Stammsitz der Ritter von Bornheim.
Wenig bekannt, obwohl im Herzen der Stadt gelegen, ist der erste Garten auf diesem Weg: der Senkgarten in der Eschenheimer Anlage, eine Reminiszenz an die herrschaftlichen Wallgärten der wohlhabenden Frankfurter Bürger, die sich hier im 19. Jahrhundert kleine Paradiese auf der Rückseite ihrer klassizistischen Stadtvillen schufen.
Von da geht es weiter zum Peterskirchhof, dem ältesten protestantischen Friedhof Frankfurts, auf dessen jahrhundertealten Grabsteinen sich unter vielen anderen auch die Namen Goethe, Brentano und Merian finden – ein überaus malerischer und geschichtsträchtiger Ort, heute wie seit Hunderten von Jahren ein Ort der Stille.
Mehr dem Genuss als der Stille gab man sich auf dem ehemaligen Bethmann’schen Landsitz hin. Berichtet wird von Rosen, Kamelien und Balsaminen, die im Garten wuchsen und bei den zahlreichen Festtafeln als Blumenschmuck dienten. Auch die Erzeugnisse des Wein- und Kräutergartens dürften hier zum Einsatz gekommen sein, bevor die Gäste im „Englischen Boskett“ oder zum Burgturm flanierten.
Weiter geht es durch die Günthersburgallee mit ihren prachtvollen gründerzeitlichen Wohnhäusern nach Bornheim. Hier, wo sich heute einer der beliebtesten Parks der Stadt befindet, stand einst die Burg der Ritter von Bornheim – lange bevor das Gelände zum Rothschild’schen Landsitz mit klassizistischem Palais und Englischem Landschaftsgarten wurde, an den die heute noch erhaltene Orangerie im Günthersburpark erinnert.
Über das Rosengärtchen am „Prüfling“ führt der Weg zum Bornheimer Uhrtürmchen, wo der Spaziergang auf dem lebhaften Bornheimer Wochenmarkt endet.
Achtung: Denken Sie an bequemes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung, und bringen Sie bitte ein kleines Sitzkissen mit.
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Eingang des Fleming De Luxe Hotels am Eschenheimer Tor, Frankfurt
Endpunkt: Bornheimer Uhrtürmchen sein (U-Bahn-Station Bornheim Mitte), Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung