OTTI + HANNA, LILLY, LOTTE + GRETE (Ottilie W. Roederstein, Hanna Bekker vom Rath, Lilly Reich, Lotte Specht + Margarete Schütte-Lihotzky) Ein historischer Frauen-Parcours zum Bauhaus, zur Frankfurter Küche, zum Frauen-Fußball, zum Expressionismus, zum Kabarett und zur lesbischen Liebe - und das alles in Frankfurts lebendigster Straße - in der Braubachstraße. Freuen Sie sich auf eine spannende Zeitreise!
Die Veranstaltung
Mitten in Frankfurt in der Braubachstraße gab es eine Reihe von spannenden Frauen, die dort wohnten, wirkten oder ganz einfach mit dieser Straße verbunden waren.
Wir stellen vor - die Bauhaus-Designerin
Lilly Reich, die in den 20er Jahren hier ihr Ausstellungs- und Gestaltungsatelier hatte, die 1926 in Frankfurt Mies van der Rohe kennen und lieben lernte und die 1932 den deutschen Pavillon zur Weltausstellung in Barcelona kuratierte.
Fast zur gleichen Zeit lebte und arbeitete hier in Frankfurt die Architektin
Margarete Schütte-Lihotzky, die die Namensgebern der Margarete in der Braubachstraße ist. Sie ist vor allem bekannt als Gestalterin der
Frankfurter Küche und Mitarbeiterin Ernst Mays, den Entwickler des Neuen Frankfurts.
Auch hinter der Galerie
Hanna Bekker vom Rath steht die Geschichte einer beeindruckenden Frau, in deren Leben sich alles um die Kunst drehte. Sie selbst nahm Malunterricht bei Ottilie W. Roederstein, lebte wie Roederstein und Winterhalter in Hofheim im Taunus, wo sie im sog. ‚Blauen Haus‘ einen Kunstsalon führte und eröffnete eine der ersten Galerien nach dem Krieg in Frankfurt zunächst in der Kaiserstraße, später in der Braubachstraße.
Das Frauenpaar - die Malerin
Ottilie W. Roederstein und die Ärztin
Elisabeth Winterhalter lebten von 1891 bis 1912 in Frankfurt am Main, dann zogen sie ebenfalls nach Hofheim in Taunus. Sie vermachten 50% ihrer Stiftung (Roederstein-Winterhalter’sche Stiftung) der
Heussenstamm-Stiftung - die heute Galerieräume in der Braubachstraße betreibt. Beiden hat die Stadt Frankfurt viel zu verdanken, denn sie gehörten zu den engagiertesten Frauen zu Beginn des 20 Jhs. Ihnen verdankt Frankfurt z.B. die Schillerschule.
1930 gründete
Lotte Specht in den Räumen des Steinernen Hauses in der Braubachstraße 35 den 1. Damen-Fußball-Club Deutschlands. Leider war das sportliche Engagement der Pionierin nur von kurzer Dauer und erst in den 70er Jahren wurde Frankfurt führend im Frauen-Fußball.
Lotte Specht jedoch engagierte sich in den Fünfziger Jahren als Kabarettistin und Alleinunterhalterin - wiederum als eine der ersten.
Ein Spaziergang von der Braubachstraße Nr. 1 - 12 - 18-22 - 34 - 35. Es schließt sich ein Vortrag mit Bildpräsentationen an.
Bitte beachten Sie: Optional können Sie zu Ihrer Führung das Buch "Die Braubachstraße – ein urbanes Schmuckstück in Frankfurt" von Dagmar Priepke für 20,00 € dazubestellen.
Dagmar Priepke, Stadtführerin und langjährige Anwohnerin der Braubachstraße, arbeitet heraus, wie in dieser besonderen und ebenso historisch reichen wie historienreichen Straße ein besonderer Mix aus Wohnen, Arbeiten und Leben, aus Eigentums- und Mietwohnungen, aus inhabergeführter Gastronomie und liebevoll gestalteten Läden und Shops, von Kunst und Kommmerz, von öffentlichem, halb-öffentlichem und privatem Raum entstanden ist – und wie und wovon diese quirlige Melange lebt. Worin ihre Vorbildlichkeit liegt.
Es ist eine spezielle städtische Geographie, eine eigene Stadtgeschichte, die hier zwischen dem Ort der ersten Demokratie-Bewegungen von 1848 (Paulskirche) und Frankfurts Rathaus Römer webt und wirkt und welche die Autorin mit wachem Blick für Details und Strukturen sichtbar macht. Kosmopolitische Institutionen wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, bedeutende Stiftungen, Museum für Moderne Kunst MMK oder Fotografie Forum tragen zur Lebendigkeit der Braubachstraße bei – was aber vor allem jene Menschen tun, die hier tätig sind und die Straße zum attraktiven urbanen Raum machen.
Voll von Anekdoten (hier wurde die »Frankfurter Pille« gedreht, hier wurden 1927 im Laufe der Tscherwonzen-Affaire über eine Million »Blüten« gedruckt und beschlagnahmt – wie bitte?) und reich bebildert.
Die Braubachstraße - ein urbanes Schmuckstück in Frankfurt, 176 Seiten · Hardcover mit Lesebändchen, durchgehend 4-farbig, ISBN 978-3-86638-365-4· 20,00 Euro inkl. Verpackung & Versand.
Die Partner
Heussenstamm-Galerie:
Die 1912 ins Leben gerufene Heussenstamm-Stiftung arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Sozialem und Stadt. Sie initiiert Ausstellungen und Bildungsprojekte mit einem Fokus auf die regionale Kunstszene.
Weitere Infos unter:
www.heussenstamm.de
Infos
Dauer: ca. 1-1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn vor dem MMK - Museum für Moderne Kunst, Braubachstr. /Ecke Domstr.
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung
Zusatzleistung (optional): Buch " Die Braubachstraße - ein urbanes Schmuckstück in Frankfurt."