Die Veranstaltung
Burgerläden, Frittenbude, eine Kunstgalerie nach der anderen, das neue Frankfurt kann sich vor allem für junge Menschen sehen lassen. Das Bahnhofsviertel beispielsweise ist ein „Place to be“, der gerade „Mega-In“ ist. Abends gemütlich Cocktails trinken, lecker Essen gehen, sich amüsieren – das Leben kann einfach wunderbar sein.
Das denken sich auch die Besserverdiener, die es nun nach und nach in die Bankenmetropole am Main verschlägt. Denn seitdem der
Brexit beschlossene Sache ist, wollen viele Banken und Unternehmen von London in die Mainmetropole übersiedeln. Da muss ja was los sein, wenn so ein Hype um bestimmte Stadtviertel gemacht wird. So denken viele, die es sich leisten können.
Doch ist da alles Gold was glänzt? Wenn ich bereit bin mehrere Millionen Euro für eine Eigentumswohnung auszugeben, muss das Umfeld aber auch bitte schön sauber sein, über eine gute Infrastruktur verfügen und am allerwenigsten sollten sich dort Drogenkonsumenten oder Wohnsitzlose aufhalten.
Die Verhältnisse haben sich vor allem im Rotlichtviertel verändert,
Elendsprostitution ist wieder allen Ortens zu sehen, wird fleißig als Kult beworben, alles ganz legal und im neuem Gewand der Vielfalt. Durch neue Infrastrukturen waren
Obdachlose vertrieben, die seit Jahrzenten an den Plätzen heimisch sind und nicht wissen, wo sie jetzt hin sollen. Soziale Einrichtungen schließen und öffentliche Plätze sind auf einmal nicht mehr zugängig. Das geht eben mit dem Selbstverständnis der Neuen in den Quartieren um den Hauptbahnhof einher, die sich zu den Gewinnern der
Gentrifizierung zählen.
Stillstand gibt es in Frankfurt kaum. Neue Projekte wie Skyline Plaza sind zwar Fehlinvestitionen, aber es wird trotzdem gebaut. Deutschlands größter Wohnturm entsteht. Und dennoch fehlt es an allen Orten an bezahlbaren Miet- und Sozialwohnungen. Wie lebt man dort? Was machen junge Familien oder ältere Menschen, wenn sie sich die Wohnung auf einmal nicht mehr leisten können? Was treibt junge Studenten dazu, in eine 20 m² Wohnung ohne Toilette und Dusche zu ziehen, und dafür 450 Euro zu bezahlen?
Schauen Sie mit Sascha Stefan Ruehlow
hinter die Kulissen des „Neuen Frankfurts“.
Infos
Dauer: ca. 1,5-2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn der Führung am Eingang vom Skyline Plaza, Europa-Allee 6, 60327 Frankfurt.
Endpunkt: Südseite Hauptbahnhof nähe Pforzheimer Straße, 60329 Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung