Wanderhuren waren im Mittelalter fester Bestandteil des öffentlichen Lebens. Sie dienten als Lehrerin in sexuellen Praktiken, waren das Ventil für den angestauten männlichen Druck, aber auch Glücksbringer für Frauen, die schwanger werden wollten. Darüber hinaus war das Leben einer Frau, die im Gewerbe arbeitete, hart & entbehrungsreich. Sie musste ihre Heimat verlassen, wurde meist vom Frauenwirt ausgenutzt.
Erfahren sie auf diesem kurzweiligen Rundgang mehr über Sexualität im Mittelalter. Begleiten Sie Sascha Ruehlow auf einem amüsanten Rundgang durch die Stadt.
Die Veranstaltung
Mit dem Wort „Frauenhaus“ verbindet man in der Neuzeit etwas völlig anderes, als die ursprüngliche Bedeutung des Wortes. Im Mittelalter diente das Frauenhaus den Wanderhuren als „Stützpunkt“ und Arbeitsstätte. Meist lagen die Bordelle in einem bestimmten Viertel nahe der Stadtmauer, jedoch in unmittelbarer Reichweite von Kirchen, Klöstern und Marktplätzen.
Der männliche Freier sollte es nicht so weit haben, wenn er es mal wieder nötig hatte.
Sex mit einer Dirne war ein wichtiger Bestandteil des mittelalterlichen Lebens. Der Jüngling sollte sich hier die Hörner abstoßen, damit seine zukünftige Ehefrau auch auf ihre Kosten kam und er nicht lange herumstochern musste. Es wurde erwartet, dass der Mann zur Dirne geht, um den überschüssigen Samen loszuwerden. Man glaubte, dass übermäßiger sexueller Druck zur Misshandlung der Ehefrau führen konnte und um diesen vorzubeugen, ging man eben ins Frauenhaus. Dirnen waren fester Bestandteil von Feiern und Hochzeiten. Nicht, dass sie dort ihrem Gewerbe nachgingen, sie waren Glücksbringer und wurden von der Braut reich beschenkt.
„Das Paradies steht jedem offen“ – Jeder Mann ging ins Bordell, sei er arm, reich, jung oder alt. Patrizier, Kaufleute, Geistliche, Bauern oder Kaiser gaben sich die Klinke in die Hand.
Prostitution war im Mittelalter aus Glaubensgründen von der Kirche verdammt, trotzdem waren Priester und Mönche regelmäßige Besucher des damaligen „Rotlichtviertels“. Neben bestimmten Rabatten für die Geistlichkeit, war die Beichte eine praktikable Lösung: Man beichtete was man mit der Dame des Gewerbes getan hatte, erhielt die Absolution und tat es eben wieder.
Erfahren sie auf dem Rundgang mit Sascha Stefan Ruehlow mehr darüber, wie eine Wanderhure lebte, warum Dildos verboten waren und was es mit Redewendungen wie „Etwas auch dem Kerbholz haben“ in Wirklichkeit zu tun hat. Die Führung möchte Fragen beantworten, wie zum Beispiel: Welche Praktiken beim Sex zwischen Ehepartnern waren erlaubt und für welche gab es das Fegefeuer? Warum war es für die Kirche völlig in Ordnung, den Zölibat zu leben, aber regelmäßig ins Frauenhaus zu gehen?
Freuen sie sich auf einen amüsanten Rundgang, bei dem Lacher garantiert sind!
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn vor dem Eingang der Paulskirche, Paulsplatz
Endpunkt: Konstablerwache, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung