In vielen Stadtteilen sind heute noch Spuren des 2. Weltkriegs zu finden. An zentralen Plätzen wie am Anlagenring oder am Hauptbahnhof findet man noch Bunkeranlagen, die von der Grausamkeit des Krieges an der Zivilbevölkerung und dem gegenseitigen Hass zeugen, für den auch der Luftkampf über den deutschen Städten steht. Sie sind in Beton gegossene Zeugen einer Zeit, in der Intoleranz und Wahnsinn ein alltägliches politisches Programm diktierte.
Die Veranstaltung
Mittlerweile muss man sie schon in Frankfurt suchen. Von den ehemals
39 Bunkern verschwinden gerade in der letzten Zeit viele entweder durch Abriss oder Verkauf in private Hand. Sie sind heute eine
architektonische Grauzone, die man versucht, urban nutzbar zu machen, wie beispielsweise als Neubauprojekt für aufgesetzte Wohnanlagen oder für die Klubszene mit
kuriosem Flair.
Mitten im Osthafen steht einer der letzten Kulturbunker Frankfurts. Der sogenannte Osthafenbunker oder Schmickbunker wurde in der
NS-Zeit zum Schutz der umliegenden Industrie gebaut und diente nach dem Krieg aus Auslagerungsmöglichkeit für Dokumente des Frankfurter Stadtarchivs. Nach einer kurzen Zeit als
Atomschutzbunker während des Kalten Krieges dient er nun in der Gegenwart KünstlerInnen und MusikerInnen als Rückzugsort.
Auf dem Rundgang durch den Bunker erfahren sie viel darüber, wie es zur Zeit der
Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg ArbeiterInnen erging, die hier Schutz suchten und was die architektonischen Besonderheiten gerade am Osthafen sind, die es nirgendwo anders in Frankfurt gab. Welche Veränderungen hat man in den 1960er Jahren vorgenommen, um den Bunker den Anschein eines
ABC-Bunkers zu verleihen und warum nutzen heute Kunstschaffende dieses ideologisch besetzte Gebäude als Nutzraum.
Begleiten Sie Sascha Stefan Ruehlow bei einem Rundgang durch den Kulturbunker Schmickstraße und schauen Sie auch kurz in das Osthafenbecken, welches Deutschlands 10. größten Binnenhafen darstellt.
Innerhalb des Bunkers empfehlen wir dringend eine Mund-Nasenschutz-Maske zu tragen, da das Gebäude schlecht belüftet ist.
Bitte beachten Sie: Die Künstlerateliers können nicht besucht werden. Das Fotografieren in den Räumen der MusikerInnen ist nicht gestattet. Ansonsten können überall am und im Gebäude Bilder gemacht werden.
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Beginn in der Schmickstraße 16, 60314 Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: 18