Bettler, Banker und Bordelle im "Pik Dame": Freuen Sie sich auf eine 1-stündige Führung durch das Bahnhofsviertel und erleben Sie im Anschluss eine 60-minütige AV(Audiovision)-Beamershow von Street-Fotograf Ulrich Mattner, der Sie im Pik Dame hinter die Kulissen des Milieus blicken lässt. Der Eintritt zum Pik Dame ist inklusive.
Die Veranstaltung
Kaum irgendwo erscheint die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern größer als im Frankfurter Bahnhofsviertel. Der mit nur 1.800 Einwohnen kleinste Stadtteil der Bankenmetropole beherbergt eine der größten Drogenszenen und eines der größten Rotlichtviertel Europas. Zugleich bildet er mit Bundesbank, Gallieo-Tower und dem Bankenrettungsfonds Soffin einen wichtigen Teil des Finanzplatzes und beherbergt einige weltweit angesagte Designer-Hotels.
Zu einem virtuellen Rundgang durch Frankfurt aufregendstem Stadtteil lädt Ulrich Mattner in den Nightclub "Pik Dame" ein. Der Fotograf ist seit sechs Jahren mit der Kamera im Bahnhofsviertel unterwegs. Keiner kennt das Quartier besser als er. Im denkmalgeschütztem Animierlokal in der Moselstraße präsentiert Mattner die Bilder aus seinem faszinierenden Bildband "Das Frankfurter Bahnhofsviertel - Milieu der Kontraste (Henrich Editionen, Frankfurt am Main).
Sein 60-minütiger Beamer-Vortrag blickt hinter die Kulissen des teils verrufenen, teils an-gesagten Quartiers: Reich trifft auf arm, brutal auf ohnmächtig, Sucht nach Sex und Drogen auf soziales Engagement. Mit fast ebenso vielen Nationalitäten wie die Vereinten Nationen ist das Bahnhofsviertel der bei weitem internationalste Stadtteil Frankfurts und ein Eldorado für Streetfotografie. Man trifft sich in orientalischen Teehäusern, im afghanischen Supermarkt oder im pakistanischen Süssigkeiten-Imbiss.
Der im Bahnhofsviertel wohnende Fotograf erhielt vor zwei Jahren den International Media Award (1. Platz) des Frankfurter Presseclubs. Seine Bilder präsentierte er bei vielen Aus-stellungen sowie in "stern", GEO und anderen Magazinen. "Für mich ist das Bahnhofsviertel der faszinierendste Stadtteil Deutschlands", beschreibt Mattner den Grund seines künstlerischen Engagements. Wer seinen spannenden Vortrag sieht, gibt ihm Recht.
Vor der 60-minütigen AV(Audiovision)-Beamershow im Pik Dame führen Sie unsere Guides Sören Appuhn oder Jens-Peter Meyer durch das Bahnhofsviertel und zeigen Ihnen die imposanten Gebäude und erzählen Ihnen die Geschichte des Frankfurter Rotlichtviertels.
Freuen Sie sich auf einen rundum spannenden Abend im Frankfurter Kiez. (Bildnachweis: Ulrich Mattner)
Die Partner
Street-Fotograf Ulrich Mattner
Der Frankfurter Wirtschaftsjournalist und Fotograf Ulrich Mattner hat sich auf Texte und Fotoreportagen aus der Welt von Wirtschaft und Finanzen spezialisiert. Er formulierte Reden und Editorials für Bill Gates, McKinsey-Chef Jürgen Kluge und viele andere Spitzenmanager. Als Texter gewann er Preise für herausragende Geschäftsberichte und Kundenmagazine. Dazu gehören der zweiten Platz beim Manager Magazin in der Sparte Text (Geschäftsbericht Wella AG) und der PCB Award in der Sparte Finanzen (1. Preis für Kunden-magazin von Sal. Oppenheim jr. & Cie. S. C. A.) Der von ihm getextete Geschäftsbericht der Unternehmensgruppe Roland Rechtschutz erhielt den internationalen ARC Award. Als Fotograf gewann er gemeinsam mit Stephan Morgenstern den International Media Award des Frankfurter Presseclubs. Ausgezeichnet wurde die stern-Bildreportage »Blendende Aussichten bei guten Geschäften« über den Finanzplatz Frankfurt. Fotoserien veröffentlichte er unter anderem in »stern«, GEO, Impulse, F.A.Z. und vielen Magazinen sowie in zahlreichen Online-Medien. Auftraggeber von Bildreportagen und -serien sind unter anderem: ABB AG, Dresdner Bank AG, Linde AG, PricewaterhouseCoopers, Sal. Oppenheim, W.C. Heraeus und die Wirtschaftsförderung Frankfurt.
Bücher u.a.:
Frankfurt Skyline. Inside Outside, Bildband, Oktober 2009; B3 Verlag, Frankfurt
Frankfurt Inside, Bildband über die Finanzwelt "Mainhattans", Gemeinschaftsprojekt mit Stephan Morgenstern, 2008, Kehrer Verlag, Heidelberg >br>
Frankfurter Bahnhofsviertel - Milieu der Kontraste, Henrich Editionen, 2011
Pik Dame
Mit der Pik Dame hat der inzwischen verstorbene Hermann Gauß 1963 den ersten Kabarettladen in Frankfurt eröffnet. Heute führen die Söhne Oliver und Thorsten die Geschicke der alten Lady. Striptease, Partys, Nostalgieabende, geschlossene Gesellschaften die Pik-Dame ist ein vielseitiges Mädchen geworden. Die Einrichtung aber hat sich nicht verändert: rote Sofas, kleine Tische mit Lämpchen und Verzehrkarte darauf, drei Karussell- Pferdchen an der Bar. Auch zwei Servicedamen aus den guten alten Zeiten bedienen noch. »Ihr müsst aussehen wie Stars, hat der Hermann immer zu uns Künstlern gesagt«, schwärmt Xaviera Betell von ihrem Ex-Chef. Xaviera gehörte zu den einstigen Stars der Pik-Dame. Striptease hat es in der Pik-Dame schon immer gegeben. Dennoch war für Hermann Gauß der Unterhaltungscharakter wichtig. Vom Feuerschlucker bis zum lebendigen Pferd schickte er alles auf die Bühne, was amüsierte. Eine Band sorgte regelmäßig für Musik. Gabriel Groh spielt noch heute nach seinem Feierabend als Barpianist nicht selten bis zum Morgengrauen. Die Soul-Legende Eartha Kitt war oft zu Besuch, ein anderes Mal kassiert Karl-Heinz an der Tür von den Mitgliedern der Funkband Kool & The Gang, die nach ihrem Konzert in der Festhalle durch die Kneipen zogen, fünf Mark pro Person. Die Jungs zeigten Humor und »revanchierten« sich mit ein paar Songs auf der Bühne. Wer in der Pik-Dame die Toilette aufsucht, dem erzählen auf dem Weg zahlreiche Fotos und Zeitungsartikel spannende Geschichten. Es kamen die Peepshows. Und der Tabledance machte dem Kabarett endgültig den Garaus. Gäste stecken das Geld lieber in Tangas als in eine Tanzrevue. Für Witz, Ironie, Tragik und Melancholie einer Travestieshow war in Frankfurt nur noch wenig Platz. Auch in der Pik-Dame fiel allmählich der Vorhang für die Glamour-Künstler. Doch wer noch heute die Pik- Dame besucht, an einem Abend ohne viele Gäste, kann den Applaus und das Lachen der vielen Menschen der guten alten Zeit ganz sicher hören. Aus »Frankfurter Bargeflüster - Gäste, Macher, Lebenskünstler«, Erschienen im CoCon Verlag
Infos
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: 15 Minuten vor Führungsbeginn am Hauptbahnhof, vor dem Haupteingang, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung