Spannende Führungen durch ein Milieu der Kontraste können Sie im Rahmen der Bahnhofsviertelnacht erleben: Am Donnerstag, den 16.8, lädt das Presse-& Informationsamt der Stadt Frankfurt wieder ein zur Erkundung des Bahnhofsviertels. Werfen Sie mit unseren Experten einen Blick hinter die Kulissen des Viertels. Lassen Sie sich unterhalten von spannenden Geschichten & genießen Sie zu Beginn 1 Flasche Der alte Hochstädter Rosé der Kelterei Höhl.
Die Veranstaltung
Im vergangenen Jahr erwies sich die Bahnhofsviertelnacht als wahrer Publikumsmagnet. Zehntausende begeisterte Besucher folgten der Einladung, die unvergleichliche Atmosphäre des Bahnhofsviertels zu entdecken. Die Chance, das Bahnhofsviertel hautnah zu erleben, bietet sich auch dieses Jahr. Am 16. August öffnen zwischen 18 und 23 Uhr insgesamt 30 Stationen für Besucher ihre Türen. An den unterschiedlichsten Orten vereinen sich Literarische Lesungen mit Live-Musik und Kunstausstellungen. Karitative Einrichtungen werden genauso vorgestellt wie imposante Hotels und skurrile Geschäfte. Eins haben alle Stationen aber gemeinsam: Menschen, die im Bahnhofsviertel leben oder arbeiten, lassen die Öffentlichkeit an ihrem Leben teilhaben. Die fachkundige Führung „Frankfurter Rotlicht, Lifestyle & Orient“ verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten des Bahnhofsviertels. Untermalt durch Anekdoten und spannende Details wird das Team um Christian Setzepfandt „Frankfurts Kiezmeile“ auf eine unterhaltsame Weise vorstellen. Erstmals werden in diesem Jahr neben der klassischen Bahnhofsviertelführung auch themenspezifische Rundgänge stattfinden. Wenn Sie sich für Architektur und Städtebau, Kunst oder die soziale Komponente und Sicherheitsfragen im Bahnhofsviertel interessieren, sind Sie hier genau richtig. Zu Beginn jeder Führung erhalten Sie außerdem einen Alten Hochstäder Rosé (0,33l) am Stand der Kelterei Höhl.
Die Themenführungen
Im Rahmen der Bahnhofsviertelnacht 2011 werden folgende vier Themenführungen angeboten:
Thema 1: Der Klassiker „Bahnhofsviertel Inside – Frankfurter Rotlicht, Lifestyle & Orient“
Das Bahnhofsviertel: Für die einen tabu, für manche faszinierend, für viele der Schauplatz ihres täglichen Lebens. Kein Stadtteil spaltet die Meinung der Menschen wie das „heißeste Pflaster“ Frankfurts. Das Viertel, gelegen zwischen Bankenareal, Messegelände und Museumsufer, ließ die Frankfurter nie unberührt. Als nach der Einweihung des Frankfurter Hauptbahnhofs am 18. August 1888 das 500 Meter lange Gelände zwischen dem neuen Bahnhof und dem Anlagenring neu bebaut werden konnte, entstand eines der elegantesten Wohnviertel Frankfurts. Die Kaiserstraße wurde zum Prachtboulevard nach Pariser Vorbild, in der Kronprinzenstraße (heute Münchener Straße) fand man die „Freßgasse“ des Viertels und am Bahnhofsvorplatz ließen sich Hotels und Vergnügungsstätten nieder, darunter mit dem Schumanntheater eines der bedeutendsten deutschen Varietés. Nach 1945 veränderte sich das Viertel dramatisch. Zerstörte Häuser wurden abgerissen oder nur vereinfacht wiederaufgebaut. Pelzhandel, Prostitution, Filmverleih und mehr oder minder obskurer Einzelhandel bestimmten das Leben im Bahnhofsviertel. In den 1970er und 1980er Jahren wurde an den Rändern des Stadtteils noch einmal historische Substanz abgerissen und durch Bürogebäude ersetzt. Die kulturellen und sozialen Gegensätze traten so noch deutlicher hervor. Vom Prachtboulevard zum „Problemviertel“, dem heute auf vielfältige Weise Aufmerksamkeit geschenkt wird, um die derzeitige Situation zu verändern.
Thema 2: Architektur & Städtebau
Das Bahnhofsviertel gesäumt von Prachtstraßen internationalem Formats, als Standort vieler eleganter Wohnungen und deutschlandweit bekannter Theater- und Vergnügungsstätten ein Szenario, das - heute kaum vorstellbar - bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges das Stadtbild prägte. Nach den Zerstörungen des Krieges wurden ab 1945 Häuser abgerissen oder nur vereinfacht wieder aufgebaut. Teilweise dubiose Einzelhändler versuchten im Viertel ihr Glück und die Prostitution erhielt Einzug. Seit den 1970er und 1980er Jahren umrahmen Bürogebäude das Bahnhofsviertel. Kulturelle und soziale Gegensätze fanden so auch baulich ihren Ausdruck. Wie in vergangenen Tagen ruft das Bahnhofsviertel auch heute unterschiedliche Initiativen auf den Plan. In den letzten Jahren versucht die Stadt Frankfurt mit einem groß angelegten Förderprogramm dem Viertel neuen Glanz und eine neue Struktur zu geben. Begeben Sie sich mit auf eine Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Architektur des Bahnhofsviertels und informieren Sie sich vor Ort über städtebauliche Maßnahmen.
Thema 3: „Bahnhofsviertel sozial – Hilfe, Beratung, Unterstützung“
Die Führung zum Thema Armut, Drogen, Prostitution und Obdachlosigkeit im Bahnhofsviertel. Der Rundgang führt vorbei an Orten und Plätzen, die Diversität und soziale Spannung des Viertels widerspiegeln. Es werden Einrichtungen vorgestellt, die Hilfebedürftige unterstützen. Ob Bahnhofsmission, Drogenhilfe-Vereine, Beratungsstellen für Prostituierte oder Kirchen mit Angeboten für Obdachlose – unterschiedliche Organisationen versuchen Menschen in schwierigen Situationen aufzufangen.
Thema 4: „Kunst im Bahnhofsviertel“:
Das Bahnhofsviertel liegt zwischen den Koordinaten der Hochfinanz und dem internationalen Verkehrsknotenpunkt HBF; die upper-class der Finanzwirtschaft trifft auf Welten fern von Erfolg und Behaglichkeit. Und dennoch, dieser Stadtteil bildet Nischen für die unterschiedlichsten Lebensentwürfe. Die Konfronation mit dem „wirklichen Leben“, das Abseitige, birgt Potenzial; es ist ein Mikrokosmos, der von Künstlern und Kuratoren geschätzt wird. Die Qualität des Vielseitigen findet gerade hier einen Möglichkeitsraum, diese auch ausleben zu können. Der Rundgang verführt an Orte, wo sich Kunst nicht vermuten lässt. Wir besuchen u.a. Ausstellungsorte abseits des Mainstream, eine Kunststiftung wird vorgestellt, ein Künstler erläutert in seinem Atelier seine Arbeit, ein Galerist seine aktuelle Ausstellung. Interaktion und Neugierde sind erwünscht.
Die Partner
Kelterei Höhl
1779 wurde das Gasthaus „Zur Goldenen Krone“ von Michael Weber gegründet. Hier kelterte er Apfelwein und brachte Ihn zum Ausschank, lieferte aber auch schon an andere Gaststätten und private Haushalte im Hochstädter Umland, sogar bis nach Frankfurt. Das alte Versandbuch der Kelterei beinhaltete Adressen von Lehrern, Staatsbeamten, Leute von Adel und Militärkasinos. Für Frankfurter war es damals ein ''Muss" den Sonntagsausflug nach Hochstadt zum Schoppen zu machen. Der Keltereibetrieb wurde 1934 von Wilhelm Höhl übernommen, der dann endgültig den Zeitpunkt gekommen sah, die Kelterei aus dem alten Stammhaus in die Hauptstraße 61 zu verlegen. Es entstand eine für damalige Verhältnisse hochmoderne Kelterei. Die verstärkte Nachfrage des Einzelhandels in den 50er Jahren bedingte eine Umorganisation des gesamten Vertriebsapparates. Heute steht die Landkelterei Höhl für über 225 Jahre Keltertradition, die weiterhin den Apfelwein als genießbares Kulturgut sieht. Aufbau und Pflege der Streuobstwiesen, die ungespritzten und unbehandelten Äpfel sind weiterhin natürlicher Ausgangsstoffe der Produkte der Kelterei Höhl.
Adresse: Landkelterei Höhl, Konrad-Höhl-Straße 2-4, Maintal , Tel. 06181 4099-0
Mehr Infos unter
www.hoehl-hochstadt.de
Infos
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: 20 Minuten vor Führungsbeginn am JOURNAL FRANKFURT-Infostand an der Karmeliterschule, Moselstraße 11, Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Nein
Mindestalter: keine Altersbegrenzung